Mathias Huebener, Sophia Schmitz, Katharina Spieß und Lina Binger
Die Studie beleuchtet den Zusammenhang zwischen familialen Merkmalen und der Nutzung sowie Bedarfsdeckung von Kitaplätzen. Sie zeigt, dass Kinder aus benachteiligten Familien, wie armutsgefährdete Haushalte oder solche ohne akademischen Hintergrund, seltener eine Kita besuchen und dass deren Bedarfe seltener gedeckt werden. Neben fehlenden Kita-Plätzen und unzureichenden Angeboten spielen auch Informationsdefizite eine Rolle. Um diese Ungleichheiten zu verringern, empfiehlt die Studie Maßnahmen wie den Ausbau wohnortnaher Kitaplätze, zentrale Vergabesysteme, gezielte Informationen für Familien und eine einkommensabhängige Gebührenstaffelung.
Andreas Aust, Mara Dehmer, Joachim Rock, Greta Schabram
Die Untersuchung zeigt, dass die Inanspruchnahmemöglichkeiten dieser Leistung durch Kinder und Jugendliche zwischen 6 und unter 15 Jahren im Bürgergeldbezug erheblich differieren. Während in manchen Kreisen und kreisfreien Städten fast jedes Kind die Leistungen unmittelbar in Anspruch nehmen kann, ist dies in anderen an deutlich erhöhte Bedingungen geknüpft. Die Untersuchung zeigt zudem Erfolgsfaktoren bei besonders erfolgreichen Praxisbeispielen, identifiziert Stolpersteine bei der Inanspruchnahme vor Ort und gibt Empfehlungen für die Politik, wie die Teilhabemöglichkeiten für Kinder und Jugendliche besser gestaltet werden können.
Arbeitsheft der Transferagentur NRW
Das Thema “Bürger*innenbeteiligung” rückt mehr und mehr in den Blickpunkt kommunaler Gestaltungsstrukturen. Auch im Kontext der Bildungsplanung und -steuerung stellt sich immer häufiger die Frage, wie und wo Perspektiven der Menschen vor Ort sinnvoll einbezogen werden können. Das Arbeitsheft "ZUSAMMEN WIRKEN: Bürger*innen beteiligen" möchte Themen der Bürger*innenbeteiligung beleuchten und Ihnen (neue) Impulse für die eigene Arbeit geben.
Lars Handrich
Kinderarmut erhöht das Risiko gesundheitlicher Probleme, die zu direkten Kosten im Gesundheitssystem und indirekten Kosten durch verkürzte Erwerbszeiten führen. Ein schlechter Zugang zu Bildung senkt langfristig die staatlichen Einnahmen durch Steuern und erhöht gleichzeitig die Sozialausgaben. Mangelnde soziale Teilhabe beeinträchtigt das soziale Netzwerk von Kindern, was ihre Chancen auf Bildung und Arbeitsmarktintegration verschlechtert. Die Auswirkungen von Kinderarmut sind daher nicht nur individuell, sondern auch gesamtgesellschaftlich spürbar. Langfristig bedroht sie die wirtschaftliche und soziale Stabilität.
Forschungsbericht der Bertelsmann Stiftung zur Pilot- und Machbarkeitsstudie für eine Bedarfserhebung
Esther Herfurth, Ramona Steinhauer, Dr. Heinz-Jürgen Stolz
Institut für soziale Arbeit e.V.
Was brauchen Kinder und Jugendliche für ein chancengerechtes, gelingendes Aufwachsen? Diese Frage empirisch belastbar zu beantworten, ist nicht nur mit Blick auf die Frage der Ausgestaltung einer angemessenen monetären Kindergrundsicherung von Bedeutung, sondern steht auch im Kern jeglicher öffentlich verantworteten Infrastrukturentwicklung in diesen Handlungsfeldern – Stichworte hierzu sind z. B. „Präventionsketten“, „integrierte Sozialplanung“, „kommunale Bildungslandschaften“ „Ganztagsbildung“, „soziale Inklusion und Teilhabe“, „Kinderrechte“ und „Health in All Policies“. Die Vieldimensionalität der Bedarfsartikulation und der dynamischen Bedarfsentwicklung (etwa im Übergang von den in sich weiter zu differenzierenden Kindheits- zu Jugendphasen) steht somit in unmittelbarem Zusammenhang mit der Vieldimensionalität der gemeinwohlorientierten gesellschaftlichen Aufgabe, gelingendes Aufwachsen zu befördern: Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen.