Professorin Karla Verlinden: Resilienz(förderung) von Fachkräften und Teams
LVR-Jahrestagung im Rahmen des Landesprogramms "kinderstark - NRW schafft Chancen" zum Thema Selbstfürsorge in turbulenten Zeiten
Dr. Karla Verlinden ist Professorin für Erziehungswissenschaften mit Schwerpunkt Resilienz an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Köln. Sie stellt die verschiedenen Säulen der Resilienz vor und warum das Beachten der eigenen Selbstfürsorge nicht nur für die eigene Person von Bedeutung ist, sondern auch für die Kolleg:innen sowie in einem weiteren Schritt für die Kinder, Jugendlichen und Familien in der Kommune.
Datum: 04.12.2024Zur gesundheitlichen Lage sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher
Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit
Das Arbeitspapier gibt einen Überblick über den Zusammenhang von Gesundheit und sozialer Lage bei Kindern und Jugendlichen. Studien belegen einen Einfluss des sozialen Status auf die Chancen, gesund aufzuwachsen: Je niedriger der soziale Status, desto höher ist das Risiko für schlechtere Gesundheitschancen. Abschließend werden Einblicke in mögliche Handlungsansätze gegeben.
Datum: 01.08.2024Kommunale Armutsprävention und der Beitrag des Rechts
Thomas Meysen, Katharina Lohse, Julia Tölch
Das Recht bekämpft Armut nicht. Aber die Grundrechte (Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 3 GG) sowie das Sozialstaatsgebot (Art. 20 Abs. 1 GG) schützen die Würde von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die in Armut leben, durch ein Existenzminimum. Dieses hat im Ausgangspunkt den Lebensunterhalt betroffen und später auch die Teilhabe einbezogen. Recht leistet außerdem Beiträge zur Beendigung der Armut von Menschen und zu deren Prävention – oder aber auch zur Manifestierung. In dieser Expertise werden Potenziale und Grenzen des Rechts in der kommunalen Armutsprävention für Kinder herausgearbeitet.
Das Deutsche Jugendinstitut e.V. (DJI) ist eines der größten sozialwissenschaftlichen Forschungsinstitute Europas. Seit 60 Jahren erforscht es die Lebenslagen von Kindern, Jugendlichen und Familien, berät Bund, Länder und Gemeinden und liefert wichtige Impulse für die Fachpraxis.
Datum: 01.07.2024Kitas 2. Klasse? Mehrfachbelastungen von Kitas mit Kindern aus sozioökonomisch benachteiligten Familien
Andy Schieler, Daniela Menzel
Die Expertise untersucht Unterschiede in der Ausstattung und Belastung von Kitas mit einem hohen Anteil sozioökonomisch benachteiligter Kinder. Dabei zeigt sich, dass solche Kitas oft mehrfach belastet sind, z. B. durch Segregation, höhere Personalbedarfe, schlechtere Personalausstattung und zusätzliche Herausforderungen wie mangelhafte Ausstattung. Gleichzeitig weisen sie in bestimmten Bereichen, wie kultursensibler Pädagogik oder Übergangsmaßnahmen zur Grundschule, teils bessere Ressourcenausstattungen auf. Die Studie betont die Notwendigkeit politischer Maßnahmen, um diese Einrichtungen nicht als "Kitas 2. Klasse" zu behandeln und Chancengleichheit durch bessere Förderung zu gewährleisten.
Datum: 01.07.2024FAMILIENSOZIALARBEIT IN DER LEBENSWELT VON FAMILIEN UND JUNGEN MENSCHEN
Stadt Dortmund, Dr. Annette Frenzke-Kulbach (verantwortlich), Ingolf Sinn, Annette Stromberg
Handlungs- und Qualitätsrahmen der Präventionsfachstelle 51/7 im Handlungsfeld der Beratung nach §16 SGB VIII
Die Familiensozialarbeit leistet einen wichtigen Beitrag, um die Entwicklungs- und Teilhabechancen von (werdenden) Eltern und jungen Menschen zu verbessern – gerade für Familien aus sozial benachteiligten Lebensumfeldern. Grundsätzlich stehen bei der niederschwelligen Familiensozialarbeit das Wohl und die Stärkung der Familie im Vordergrund. Familien mit psychosozialen Unterstützungsbedarfen brauchen niederschwellige Zugänge zu bedarfsgerechten Angeboten. Die Angebote müssen ohne bürokratische Hürden im unmittelbaren sozialen Umfeld erreichbar sein. Hier bieten die Fachkräfte der Familienbüros/Kita-Sozialarbeit ein adäquates und qualitatives Hilfe- und Unterstützungssystem in den Lebensorten von (werdenden) Eltern und jungen Menschen mit psychosozialen Hilfebedarfen. Die Familiensozialarbeit ist ein wichtiger Baustein bzw. eine Perle in der Bildungs- bzw. Präventionskette der Stadt Dortmund.
Datum: 01.04.2024Kinderarmut? Die Perspektive von Kindern und Jugendlichen
Tabea Schlimbach, Angelika Guglhör-Rudan, Meike Herzig, Hannah Heitz, Laura Castiglioni und Christina Boll
Im Fokus der Studie stehen die Armuts-, Ausgrenzungs- und Teilhabeerfahrungen von Kindern und Jugendlichen im Kontext ihrer Lebenswelten und legt besonderen Wert auf ihre Perspektiven. Dabei wird deutlich, dass Armut für viele Betroffene alltäglich ist und sie sich oft nicht als arm wahrnehmen, wobei sozialer Abwärtsvergleich als Schutzmechanismus dient. Die Folgen von Armut zeigen sich jedoch in gravierenden Einschränkungen, insbesondere bei sozialer Teilhabe, während familiäre Zusammenhalte und kreative Lösungsstrategien oft als Kompensationsmechanismen dienen. Finanzielle Unterstützungsleistungen sind den Befragten oft unbekannt und werden von Jüngeren der elterlichen Verantwortung zugeordnet. Die Autorinnen empfehlen niedrigschwellige, vernetzte Unterstützungsangebote und lebensweltnahe Anlaufstellen, um die komplexen Probleme betroffener Familien effektiver anzugehen.
Datum: 01.03.2024Auswirkungen des Kitabesuchs auf kognitive und sozial-emotionale Kompetenzen von Kindern Führt ein Kitabesuch zu einem Ausgleich sozialer Unterschiede?
Corinna Kleinert, Tina Baier, Gaia Ghirardi, Moris Triventi
Eine Längsschnittstudie der NEPS-Startkohorte Neugeborene untersucht, ob der Besuch von Kitas mit der sozialen Herkunft der Kinder zusammenhängt und wie unterschiedlich Kinder von diesem Besuch profitieren. Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder aus besser gestellten Familien häufiger eine Kita besuchen als Kinder aus sozial benachteiligten Familien. Kinder aus benachteiligten Familien profitieren jedoch besonders stark von einem Kita-Besuch, vor allem in Bezug auf ihre kognitiven Fähigkeiten. Simulationen belegen, dass der Kita-Besuch eine ausgleichende Funktion hat und somit soziale Ungleichheiten teilweise verringern kann.
Datum: 16.01.2024Evaluation des Landesprogramms "kinderstark - NRW schafft Chancen"
Abschlussbericht der Ramboll Management Consulting GmbH
"Im Jahr 2020 begann die Landesregierung mit dem Landesprogramm „kinderstark – NRW schafft Chancen“ den flächendeckenden Aufbau kommunaler Präventionsketten in NRW zu fördern. Im Oktober 2020 wurde Rambøll Consulting mit der begleitenden Evaluation der Umsetzung beauftragt. Die Ergebnisse zeigen, dass das Landesprogramm einen wirksamen Beitrag zur Entwicklung kommunaler Gesamtstrategien leistet, die wiederum zur Minderung negativer Begleiterscheinungen des Aufwachsens in Armut beitragen."
Familienministerin Josefine Paul
Datum: 18.12.2023Kinderreport Deutschland 2023 - Kinderarmut in Deutschland
Holger Hofmann, Uwe Kamp, Torsten Krause, Thomas Krüger, Till Mischko
Der Kinderreport 2023 thematisiert die Herausforderungen der Kinderarmut und legt dabei besonderen Wert auf die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen. Neben den Ansichten der Erwachsenen wurden auch die Meinungen der Jüngeren erhoben, um deren Anliegen und Wünsche für ein kindgerechtes Deutschland sichtbar zu machen. Schwerpunkt der Untersuchung war die Wahrnehmung staatlicher Maßnahmen zur Armutsbekämpfung, die Gründe für Armut und relevante gesellschaftliche Bereiche. Zudem wurden politische Strategien zur Finanzierung und Bekämpfung von Kinderarmut sowie zur Verbesserung der Partizipation junger Menschen erfragt. Durch die parallele Befragung von Erwachsenen und Kindern konnten unterschiedliche Sichtweisen vergleichend analysiert werden.
Datum: 01.12.2023Empirische Befunde zum Bildungs- und Teilhabepaket: Teilhabequoten im Fokus.
Andreas Aust, Mara Dehmer, Joachim Rock, Greta Schabram
Die Untersuchung zeigt, dass die Inanspruchnahmemöglichkeiten dieser Leistung durch Kinder und Jugendliche zwischen 6 und unter 15 Jahren im Bürgergeldbezug erheblich differieren. Während in manchen Kreisen und kreisfreien Städten fast jedes Kind die Leistungen unmittelbar in Anspruch nehmen kann, ist dies in anderen an deutlich erhöhte Bedingungen geknüpft. Die Untersuchung zeigt zudem Erfolgsfaktoren bei besonders erfolgreichen Praxisbeispielen, identifiziert Stolpersteine bei der Inanspruchnahme vor Ort und gibt Empfehlungen für die Politik, wie die Teilhabemöglichkeiten für Kinder und Jugendliche besser gestaltet werden können.
Datum: 01.11.2023