In Arnsberg-Moosfelde gibt es viele Herausforderungen. Mit seinen präventiven Angeboten zählt der Sozialraum dennoch zu den Erfolgsgeschichten der Stadt: Durch eine gelungene Quartiersentwicklung haben sich die Lebensbedingungen der Kinder, Jugendlichen und Familien erheblich verbessert. Im Quartierszentrum sind wichtige Sozial- und Bildungseinrichtungen fußläufig voneinander entfernt. Eine enge Kooperation zwischen den Akteuren sorgt dafür, dass alle Kinder und Jugendlichen Unterstützung erhalten.
Das Quartier Moosfelde entstand Ende der 1960er Jahre. Es war geprägt von Einfamilienhaussiedlungen und großen Mietshäusern des sozialen Wohnungsbaus und erlebte verschiedene Zu- und Abwanderungswellen. Moosfelde ist ein Quartier mit besonderen Herausforderungen. Unter anderem herrscht hier ein großes Armutsrisiko und es gibt einen hohen Sprachförderbedarf. Seit 2009 hat sich die Situation zum Positiven verändert. Mit vergleichsweise geringen Finanzmitteln konnte in Moosfelde eine große Wirkung erzielt werden: Mehr Bildungserfolg und weniger Ausgaben für Hilfen zur Erziehung.
Im Rahmen des Programms "Stadtumbau West" wurde rund eine Million Euro investiert. Dabei hat das damalige Quartiersbüro einen zentralen Ort geschaffen, der alle Sozial- und Bildungseinrichtungen miteinander verbindet. Die Anwohnerinnen und Anwohner haben sich aktiv in das Quartiersmanagement eingebracht. Dort, wo zuvor das alte Hallenbad stand, gibt es nun einen Platz - "Die Bucht"-, wo sich alle Altersgruppen begegnen können. Hierum gruppieren sich die Gemeinschaftsgrundschule mit einem eigenen Haus für den offenen Ganztag eine Kita mit U3-Haus, ein Jugendtreff, das Familienbüro der Stadt, der Verein "Nadeshda", ein Turn- und ein Schützenverein sowie Spiel- und Sportplätze. Die Gesamtfläche entspricht der Größe dreier Fußballfelder.
Der Umbau hat dafür gesorgt, dass sich die Fachkräfte aller Einrichtungen nun im "Arbeitskreis Moosfelde" vernetzen. Ergänzt wird die Arbeit durch das ehrenamtliche Engagement im Quartiersbeirat, das auch nach Beendigung von "Stadtumbau West" im Jahr 2013 fortgesetzt worden ist. Durch das Landesmodellvorhaben "Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor" hat sich diese Zusammenarbeit weiter verfestigt. Daneben sind auch zahlreiche Parallelstrukturen abgebaut worden. Es gibt keine konkurrierenden Eltern-Cafés mehr, der Mai- und Nikolausmarkt werden zusammen organisiert und das Schulfest in das Stadtfest integriert. Daneben sind die Schulsozialarbeiterinnen der Ganztagsgrundschule heute in den Schulalltag integriert.
Auch das Engagement der Einrichtungen trägt seinen Teil zum Gelingen bei: In der Gemeinschaftsgrundschule gibt es unter anderem ein Anti-Rassismus-Team, ein Kinderparlament oder eine Schülerzeitung, die sich mit aktuellen Themen auseinandersetzt und andere Kinder zum Mitmachen anregt. Dies steigert die Identifikation mit dem eigenen Quartier. Daneben wird ein Kochprojekt vom Jugendtreff durchgeführt. Zusammen mit dem Quartiersbeirat haben sie bereits einen interkulturellen Kochkalender veröffentlicht.