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Kita-Eingangsuntersuchung

Sprach-, Koordinations-, Motorik- und Konzentrationschecks sowie eine ärztliche Untersuchung: Das gehört zur "Kita-Eingangsuntersuchung", die im Düsseldorfer Stadtteil Hassels Nord in drei Kitas durchgeführt wird. Die Untersuchung bringt die Eltern und Kinder mit einer Kinderärztin, der Präventionsmanagerin des Stadtteils und dem Erziehungspersonal an einen Tisch. Bei festgestellten Auffälligkeiten werden die Familien nicht mit den ärztlichen Befunden allein gelassen, sondern erhalten Empfehlungen für wohnortnahe Angebote. Die kostenlose Untersuchung soll allen Kindern bestmögliche Startbedingungen für die Schule verschaffen.

Einen Turm aus Klötzchen bauen, mit der Schere schneiden, über eine Linie balancieren und Kreise nach der Größe sortieren: Das sind einige der spielerischen Übungen der Kita-Eingangsuntersuchung. Durchgeführt wird das Entwicklungs-Screening von einer Kinderärztin des Gesundheitsamtes Düsseldorf in drei ausgewählten Kitas in Hassels Nord. Bei dem 30- bis 60-minütigen Check sind die Eltern, die Präventionsmanagerin des Stadtteils und möglichst auch die Erzieherin und der Erzieher des Kindes aus der Kita dabei. Eine Kinderkrankenschwester des Gesundheitsamtes testet Seh- und Hörvermögen und berät die Eltern zum Impfstatus. Neben der Ermittlung von Größe und Gewicht werden die Sprache, die Grobmotorik, die visuelle Wahrnehmung und die Auge-Hand-Koordination getestet. Die zu lösenden Aufgaben sind altersangepasst und orientieren sich an standardisierten Entwicklungstests.

Neben dem körperlichen Befund wird auch die Konzentration, Aufmerksamkeitsfähigkeit und emotionale Stabilität untersucht. In einem Fragebogen-Gespräch geben die Eltern Infos zur Sprachfähigkeit in der Muttersprache, zum Befinden des Kindes und den letzten ärztlichen Untersuchungen und deren Befunden. Im Bedarfsfall wird mit Zustimmung der Eltern der behandelnde Kinderarzt kontaktiert.

Ziel ist es, Eltern zu sensibilisieren, das Kind zu unterstützen und damit Entwicklungsauffälligkeiten vorzubeugen. Diese können durch medizinische Faktoren entstehen - so etwa Sprachauffälligkeiten durch ein beeinträchtigtes Hörvermögen. Aufmerksamkeitsprobleme oder Übergewicht haben ihre Ursache möglicherweise in Bewegungsmangel oder falscher Ernährung. Einige der Kinder sehen schon morgens vor der Kita fern und teils werden Vierjährige noch im Buggy zur Kita gebracht. Je nach Bedarf können die Erzieherinnen und Erzieher in solchen Fällen Unterstützung anbieten. Eine der teilnehmenden Kitas in Hassels-Nord ist ein Familienzentrum, das Erziehungsberatung, Bewegungs-, Ernährungs- oder Rucksack-Sprachförderungskurse anbietet. Die Präventionsmanagerin ist außerdem Teammitglied des Bürgerzentrums der Diakonie Düsseldorf im Stadtteil mit interkulturellen Familienbildungs- und Beratungsangeboten. Von dort aus sucht die Präventionsmanagerin für die Familien weitere passende Angebote im Sozialraum und sie behält den Entwicklungsstand der Kinder in einem Reflektionsgespräch mit der Ärztin und in regelmäßigen Fallbesprechungen mit den Kitaleitungen im Blick.

Wesentlich ist es, den Eltern wertschätzend und vorurteilsfrei zu begegnen. Die Einbindung der Ärztin an die Kita hilft dabei und sorgt für einen Vertrauensbonus. Laut Projektbeteiligten konnten die Kompetenzen der Kinder in den Bereichen Bewegung, Grobmotorik und Sprache gesteigert werden - etwa durch die Vermittlung an Sprachförderungs-, Sport-, Spiel,- oder Tobeangebote. Die Kita-Eingangsuntersuchung bildet in Düsseldorf einen Baustein der Präventionskette, um Kinder gesundheitlich und im Bereich Bildung nachhaltig zu stärken.

Foto: ISA / Michael Neuhaus
Projektname:
Kita-Eingangsuntersuchung
Thema/Schwerpunkt:
Zugänge
Alter:
Frühe Kindheit (0-3)
Ort:
Düsseldorf