Mit welchem Ziel?
Die Ziele und Maßnahmen des Projektes „Kommunale Präventionsketten“ sollen insbesondere zu folgendem beitragen:
- Vorbeugung von Anfang an durch eine lückenlose Präventionskette von der Schwangerschaft/Geburt bis zum Übergang Schule/Beruf.
- Stärkung und Verbesserung des „Netzwerk Prävention“, also passgenaue Unterstützung für Kinder und deren Familien.
- Ausbau der Frühen Hilfen durch weitere niedrigschwellige Zugänge zum Unterstützungssystem, insbesondere durch eine intensive Zusammenarbeit mit dem Gesundheitssystem.
Involviert sind Akteure aus den unterschiedlichsten Bereichen, kommunale Spitzen, Politik, Verwaltung, freie Wohlfahrtsverbände, etc.
Welche Strategischen Ziele?
Im Jahre 2018 wurden zur erfolgreichen Umsetzung des Projektes drei strategische Ziele festgelegt. Eines dieser Ziele, die im Rahmen der gemeinsamen Arbeit für die Umsetzung des Projektes gesetzt worden sind, sind die "Frühen Hilfen und Familienbildung".
Im Rahmen des Arbeitskreises "Frühkindliche Bildung" haben wir mit Kindertageseinrichtungsleiterinnen, Erzieherinnen und Elternvertreterinnen die Willkommensmappe "Hereinspaziert" entwickelt. Diese Willkommensmappe soll neuen Familien, die ihre Kinder in einer Kindertageseinrichtung angemeldet haben, Orientierung geben und die Eingewöhnung erleichtern.
Weitere Ziele befassen sich mit den Themen Gesundheit und Schulabsentismus.
Durch frühzeitiges Erkennen von allgemeinen und speziellen Risikofaktoren der Zahn- und Mundgesundheit, sowie Aufklärung und Sensibilisierung der Kinder und ihrer Eltern, sollen Erkrankungen in diesem Bereich reduziert werden.
Thema des Ziels Schulabsentismus ist es, allen Kindern und Jugendlichen in Lippe den individuell bestmöglichen Schulabschluss zu ermöglichen. Das Schülereingliederungs-Management und die Datenerhebung an Schulen im Kreis Lippe soll intensiviert und ausgebaut werden. Künftig sollen Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern regelmäßig an diesem Thema beteiligt und dazu befragt werden.
Folgendes Leitbild wurde mit allen Beteiligten erarbeitet:
Frühe Hilfen, Familienbildung und Frühkindliche Bildung
Wir möchten, dass alle Familien - insbesondere sozial benachteiligte (SGBII u. ä.) und neu zugewanderte Familien - mit Kindern U6 Jahren - ein gleichberechtigter Teil der Gesellschaft werden. Sie sollen gefördert, gestärkt und in die Lage versetzt werden, eigenständig zu handeln, um ihren Kindern die bestmögliche Unterstützung geben zu können. Dementsprechend möchten wir die Kooperation zwischen den Erziehungspartnern (Eltern/Erziehungsberechtigte und Erzieher*innen und pädagogische Fachkräfte) fördern und eine Sensibilität für das Gegenüber schaffen. Die Berücksichtigung spezifischer Belange sozial benachteiligter Familien mit Kindern soll zukünftig noch stärker in den Blick genommen werden.
Wir möchten, dass Eltern/Erziehungsberechtigte aus sozial benachteiligten Familien ihre Kinder verstärkt an (niederschwelligen und mehrsprachigen) Förder- und Bildungsmaßnahmen in den KiTas teilnehmen lassen und selbst (häufiger als bisher) Familienbildungsmaßnahmen/-angebotebesuchen - innerhalb und außerhalb der Kitas/ Familienzentren. Dadurch erwarten wir eine Steigerung der elterlichen Kompetenzen, damit Eltern/Erziehungsberechtigte ihre Kinder so besser unterstützen und fördern können.
Gesundheit bzw. gesundes Aufwachsen
Wir möchten, dass alle Kinder ein gesundes Zahn- und Mundsystem haben.
Die Umsetzung soll durch ein multiprofessionelles Team von Gesundheitsamt, niedergelassenen Zahnärzten und dem Arbeitskreis Zahngesundheit in einem kreisweiten Netzwerk erfolgen. Das frühzeitige Erkennen von allgemeinen und speziellen Risikofaktoren der Zahn/Mundgesundheit, sowie Aufklärung und Sensibilisierung reduziert Erkrankungen in diesem Bereich.
Schulabsentismus
Wir möchten, dass jede/r Schüler und Schülerin (SuS) in Lippe mit einem individuell bestmöglichen Schulabschluss die Schule verlässt.
Die Umsetzung erfolgt durch die multiprofessionelle Bearbeitung, in der Zusammenarbeit von Schule, Gesundheitsamt, Jugendhilfe, Schulpsychologie, Schulamt, KI u.a. in einem kreisweiten Netzwerk.
Die fachliche Schwerpunktsetzung beinhaltet das frühzeitige Erkennen von Schulabsentismus, Aufklärung und Sensibilisierung für das Thema, sowie die Vernetzung der beteiligten Akteure auch über Zuständigkeitsgrenzen hinaus.
Die Akteure im Kreis Lippe schaffen Transparenz über Bildungsverläufe von Kindern und Jugendlichen, identifizieren die spezifischen Risikofaktoren und bearbeiten die Schnittstellen mit und in die Kommunen. Brüche in Bildungsbiografien (Schulabsentismus) werden dadurch frühzeitig erkannt und verringert.