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Positionen aus NRW

kommunale Präventionsketten in Oberösterreich

Nordrhein-Westfalen dient als Vorbild

 

Zum wiederholten Mal begrüßten "kinderstark - Experten" eine Delegation aus Österreich. Landesrat Linder aus Oberösterreich besuchte für drei Tage mehrere kinderstark-Kommunen, um sich ein Bild der Präventionsarbeit vor Ort zu machen und Anregungen für die Umsetzung in Oberösterreich zu bekommen. 

zur Pressemitteilung des Familienministeriums

Fotocredits: © ISA e.V. / Martin Scherag

Pressemitteilung des Familienministeriums

Delegation aus Oberösterreich informiert sich über Landesprogramm „kinderstark – NRW schafft Chancen“

Michael Lindner, Landesrat für Kinder und Jugend, besucht mit Expertinnen und Experten Präventionsangebote in Düsseldorf und Dormagen 

Es ist ein zentrales Ziel der Landesregierung, allen Kindern – unabhängig von ihrer Herkunft – beste Chancen auf gutes Aufwachsen zu ermöglichen. Über das erfolgreiche Landesprogramm „kinderstark – NRW schafft Chancen“ informierte sich in dieser Woche eine Delegation aus Oberösterreich, angeführt vom zuständigen Landesrat (Landesminister) für Kinder und Jugend, Michael Lindner.

Mit „kinderstark“ nimmt Nordrhein-Westfalen eine Vorreiterrolle in der Bekämpfung der Kinder- und Jugendarmut ein. Das Landesprogramm unterstützt Städte und Kreise mit eigenem Jugendamt beim Aufbau kommunaler Präventionsketten, um die Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen zu verbessern – von vor der Geburt bis zum Übergang Schule/Beruf. Kommunale Präventionsketten sind dabei insbesondere ämter- und fachbereichsübergreifende Netzwerke gegen Kinderarmut. Den Kommunen steht daneben ein programmbegleitendes Fortbildungsprogramm sowie Fachberatung zur Verfügung.
 
Die Delegation wurde von Familienstaatssekretär Lorenz Bahr in Düsseldorf begrüßt. Die Gäste aus Oberösterreich informierten sich bei ihrem Besuch in Düsseldorf und Dormagen über die Umsetzung der Präventionskonzepte vor Ort. Beide Städte verfügen über eine ämterübergreifende Strategie, die Kindern und Jugendlichen zu gelingendem Aufwachsen verhelfen soll. Eine wichtige Rolle spielt dabei, dass die Angebote niedrigschwellig sind, damit Familien aus besonderen Lebenslagen einfach erreicht werden.
 
Im Düsseldorfer Familiengrundschulzentrum der Heinrich-Heine-Grundschule im Stadtteil Heerdt, das aus „kinderstark“-Mitteln des Landes gefördert wird, werden Eltern als kompetente Bildungspartner ihrer Kinder gestärkt. Dabei wird in gemeinsamer Verantwortung von Eltern und Schule den Grundschulkindern eine chancengerechte Bildungsbeteiligung ermöglicht. Dieses Konzept wird in Nordrhein-Westfalen bereits an 122 Grundschulen mit Landesförderung umgesetzt sowie in 3.000 Kindertageseinrichtungen.
 
Daneben informierte sich die Gruppe vor Ort über das bundesweit bekannte ‚Dormagener Modell‘, das unter anderem einen Fokus auf den präventiven Kinderschutz legt.
 
Familienministerin Josefine Paul erklärt: „Ich freue mich, dass sich die Landesregierung Oberösterreich in den letzten Tagen hier vor Ort über unsere Ansätze im Kampf gegen Kinder- und Jugendarmut informiert hat. Mit ‚kinderstark‘ wollen wir für mehr Chancengerechtigkeit für alle Kinder und Jugendlichen sorgen. Klar ist: Gutes Aufwachsen darf nicht von der Herkunft abhängig sein. Deshalb sind die kommunalen Präventionsketten ein wichtiges Element, um all diejenigen zu vernetzen, die mit Kindern, Jugendlichen und deren Familien arbeiten und passgenaue Angebote zu entwickeln. Dass unser Ansatz und die Arbeit der Kommunen auch weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens so viel Beachtung findet, zeigt, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind.“
 
Kinderschutz-Landesrat Michael Lindner bedankt sich bei Familienministerin Paul für den Austausch und hält fest: „Echte Chancengerechtigkeit kann nur gelingen, wenn im Sinne der Kinder und Jugendlichen systemübergreifend mit den Bereichen Bildung, Gesundheit und Kinder- und Jugendhilfe zusammengearbeitet wird. Der Austausch mit den Kolleg:innen aus Deutschland hat uns einmal mehr vor Augen geführt: Je mehr Expertisen zusammenkommen, desto mehr können wir im Sinne unserer Kinder erreichen. Düsseldorf und Dormagen haben uns stellvertretend für Nordrhein-Westfalen einen guten Eindruck vermittelt, wie hier eine vorbildhafte Präventionsstrategie verfolgt wird, die die ganze Familie mitdenkt. Auch die gut funktionierende Anbindung der Familienzentren und der Familiengrundschulzentren an Schulen und Kitas hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich freue mich darauf, dass wir auch in Zukunft mit Nordrhein-Westfalen in Austausch bleiben, um über die Grenzen hinweg das Beste für den Kinder- und Jugendschutz herauszuholen.“
 
Hintergrund:
„kinderstark – NRW schafft Chancen“ und sein Vorläuferprogramm „Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor“ wird in Nordrhein-Westfalen seit 2012 umgesetzt. Von anfangs 18 Modellkommunen wurde der Präventionsansatz im Jahr 2020 landesweit ausgeweitet. In dem im Sommer vom Bundeskabinett verabschiedeten Nationalen Aktionsplan gegen Kinder- und Jugendarmut „Chancen für Kinder in Deutschland“ wurde „kinderstark“ als ein herausragendes Länderprogramm aufgenommen. Inzwischen haben mehrere deutsche und österreichische Bundesländer Landesprogramme nach nordrhein-westfälischem Beispiel entwickelt, um ihrerseits ein chancengerechtes Aufwachsen gerade für Kinder aus benachteiligenden Lebenslagen zu unterstützen.