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Sprachpaten

Im Kreis Düren spielt ehrenamtliches Engagement eine große Rolle. Gerade im Bereich der Sprachförderung sind viele Helferinnen und Helfer aus der Zivilgesellschaft im Einsatz. An zwei Standorten betreuen 29 Sprachpatinnen und –paten insgesamt 41 Kinder. „Wir sind oft ein Erste-Hilfe-Kurs im Deutschlernen für die Kleinen“, so Jill Schulléri, die als Koordinatorin die Arbeit aller Sprachpaten im Kreis Düren beauftsichtigt.

Je nach Förderbedarf eines Kindes entscheiden Jill Schulléri und die betreffende Schule, welcher Sprachpate geeignet ist und wie häufig sich beide treffen. Ist ein Sprachpate gefunden - in der Fachsprache „Matching“ genannt –, muss im Stundenplan eine Lücke geschaffen werden. „Mathe, Sport, Kunst und Musik sind aber Tabu“, versichert Schulléri. Voraussetzung für alle Helferinnen und Helfer ist eine praxisnahe Schulung. Im Sprachpaten-Projekt engagieren sich unterschiedliche Menschen - vom Studenten bis zum Rentner.


Barbara Gossel arbeitet als Sprachpatin in der Grundschule St. Michael in Düren-Lendersdorf. Früher was sie als Beamtin tätig. Heute bringt sie hingegen dem 10-jährigen Dawid Satzzeichen bei sowie Groß- und Kleinschreibung. Die 58-Jährige füllt mit dem Jungen, der polnische Wurzeln hat, mehrere Lückentexte aus, um ihm anhand praktischer Beispiele die deutsche Sprache näherzubringen.
Für Dawids Klassenlehrerin, Ulrike Kleine-Uebbing, ist das ehrenamtliche Engagement von Barbara Gossel eine willkommene Unterstützung. Zwischen den beiden Stunden treffen sie sich im Lehrerzimmer. „Die Zusammenarbeit mit ihr als Sprachpatin ist für uns unheimlich wichtig. Es gibt viele Kinder mit Förderbedarf und wir Lehrer können einfach nicht immer jedem Kind so gerecht werden, wie wir es gerne tun würden.“ In regelmäßigen Abständen tauschen sich Sprachpatin und Klassenlehrerin miteinander über den Fortschritt aus. Sei es bei einem Kaffee im Lehrerzimmer oder spätabends per E-Mail.

Am gleichen Tag kommt auch noch der 11-Jährige Andrei zu Barbara Gossel. Mit ihm macht sie Konzentrationsübungen und übt lesen. Ein individuelle Betreuung ist bei den Sprachpaten sehr wichtig. Für jedes Kind gibt es eine passgenaue Hilfe.

Das Wertvollste an ihrer Arbeit ist für Barbara Gossel das Verhältnis zu den Kindern: „Sie schenken mir ihr Vertrauen und erzählen mir auch persönliche Dinge aus ihrem Leben.“ Bei vielen Kindern gebe es auch einfach einen Bedarf an Nähe und Zuneigung. „Ich nehme nicht nur die pädagogische Rolle war, sondern ersetze auch manchmal die Eltern“, erzählt sie.

 

Initiator: Kommunales Intergrationszentrum Kreis Düren

Kooperationspartner: Schulamt Kreis Düren und Grundschulen Kreis Düren

Projektname:
Sprachpaten
Thema/Schwerpunkt:
Eltern stärken
Alter:
Mittlere Kindheit (3-6)
Ort:
Kreis Düren
Kontakt:

Jill Schulleri

Förderung des freiwilligen Engagements / SmiLe-Projekt: Bildungspaten für neu eingewanderte Kinder und Jugendliche

(Sprachkenntnisse: englisch)

02421 221442

j.schulleri@kreis-dueren.de