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Kita-Sozialarbeit

Sie bieten Unterstützung bei erzieherischen Herausforderungen und geben Hilfestellungen in psychischen Krisensituationen, sie suchen Auswege aus finanziellen Problemlagen oder bei komplizierten Anträgen und Behördengängen und sie helfen Familien, die neu in Deutschland sind, sich am Übergang in ein neues Leben zurecht zu finden: Die derzeit 11 Kita-Sozialarbeiterinnen und -arbeiter in Bochum. Sie sind seit 2016 Ansprechpartner bei allen Sorgen und bauen Brücken zu weiteren Hilfen. Das Angebot stärkt Familien präventiv, unbürokratisch und schnell, damit Kindeswohlgefährdungen gar nicht erst entstehen können.

Wenn Eltern mit kleinen Kindern vor finanziellen Problemen stehen, sich um die Gesundheit ihres Kindes sorgen, als Alleinerziehende Hilfe brauchen oder Übersetzungshilfe bei Anträgen oder Behördengängen benötigen - dann sind die Kita-Sozialarbeiterinnen und -arbeiter in Bochum die richtige Adresse, um Unterstützung zu erhalten. Allein im ersten Quartal 2017 führten sie über 600 Telefonberatungen und um die 500 Beratungsgespräche mit Familien.

Das Angebot der Kita-Sozialarbeit reagiert auf den notwendigen Unterstützungsbedarf von Familien. Weil oft Unterstützung durch andere Familienmitglieder fehlt, könnten Eltern, laut Bochumer Jugendamt, in überfordernde Situationen und auch finanzielle Problemlagen geraten. Wenn es dann auch noch an Kinderbetreuungsmöglichkeiten mangelt - so besteht in Nordrhein-Westfalen in vielen Kommunen auch in den nächsten Jahren weiterhin ein erheblicher Ausbaubedarf - drohen Krisen, manchmal bis hin zur Kindeswohlgefährdung. Etwa, wenn die Eltern psychisch erkranken, gewalttätig werden oder ihr Obdach verlieren. Ziel der Kita-Sozialarbeit ist es, so früh einzugreifen, dass Gefährdungslagen für Kinder gar nicht erst entstehen.

Das Angebot basiert auf Freiwilligkeit. Auf Grundlage des Paragraphen 16 des Sozialgesetzbuches VIII "Förderung der Erziehung in der Familie" bieten die 11 Sozialarbeiter und -pädagogen niederschwellige beratende Unterstützung in allen pädagogischen Fragen. Eingeführt wurde das Angebot für Familien mit Kindern von der Geburt bis zum Schuleintritt Ende 2015, damit das Jugendamt neben seinem Wächteramt seine Aufgaben hin zu einem lebensweltorientierten Jugendhilfenetzwerk vor Ort noch besser erfüllt.

Das heißt konkret: Die Fachkräfte aus dem Sozialen Dienst unterstützen die Eltern dabei, einen Weg zu finden, den Lebensunterhalt zu sichern - etwa durch die Klärung von Problemen mit Vermietern, wenn eine Räumungsklage droht. Sie begleiten Kinderarztbesuche, nehmen den Entwicklungsstand des Kindes in den Blick und bieten bei Auffälligkeiten Beratung an. Auch vermitteln sie an Dolmetscher und helfen bei der Antragsstellung.

Die Unterstützung erhalten Familien unkompliziert ohne Antragsverfahren. Die Fachkräfte sind in einer offenen Sprechstunde im Jugendamt erreichbar. Eltern können aber auch in der Kita Bedarf anmelden und werden von dort ans Team der Kita-Sozialarbeit weitervermittelt.

Die Einsätze der Kita-Sozialarbeitenden sind im Idealfall kurz und bedarfsbezogen. Sie nehmen die Eltern an die Hand, vermitteln in passende Unterstützungsangebote, so dass die Eltern rasch wieder selbstständig den familiären Alltag regeln können. Die Weitervermittlung an Erziehungsberatungsstellen, Job-Center, oder Familienbildung stand dabei im Vordergrund. Gefolgt von Beratungen bei akuten Alltagsproblemen und deren Bewältigung. Die Kita-Sozialarbeit ist mit allen Akteuren, wie Kitas, Frühförderstellen, Beratungsstellen aus den jeweiligen Stadtbezirken vernetzt. Das erleichtert die Vermittlung der Familien in passende Unterstützungsangebote vor Ort.

Projektname:
Kita-Sozialarbeit
Thema/Schwerpunkt:
Eltern stärken
Alter:
Frühe Kindheit (0-3)
Ort:
Bochum
Kontakt:

Jugendamt der Stadt Bochum, Leitung Sachgebiet und Arbeitsgruppe Kita-Sozialarbeit im Sozialen Dienst

Christian Papies

Tel.: 0234 9103188 | E-Mail: Cpapies@bochum.de

Regina Duda

Tel.: 0234 9109360 | E-Mail: Rduda@bochum.de